Nix Neues von Herbert Reul, Henriette Reker und Uwe Jacob

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Auf dem Podium von links nach rechts: Herbert Reul (NRW-Innenminister), Henriette Reker (Oberbürgermeisterin Köln), Uwe Jacob (Polizeipräsident Köln)

Der Totschlag am Ebertplatz am Sonntag morgen bewegt die Menschen. Viele haben bereits ihre Anteilnahme gezeigt und Blumen und Gestecke am Tatort abgelegt. Bei anderen besteht akuter Gesprächsbedarf. Warum konnte es wiederum zu einem Totschlag am Ebertplatz innerhalb von nur zwei Jahren kommen? Ist das Projekt Ebertplatz dadurch beeinträchtigt, womöglich gescheitert?

NRW-Innenminister Herbert Reul nahm die Einladung des Bürgervereins kurzfristig an und konnte nur alte Forderungen wie die Installation einer Videoüberwachung wiederholen. Durch die Videoüberwachung und die Neugestaltung des Ebertplatzes würde es seiner Meinung nach besser werden.

Anlass des ausserordentlichen Bürgertreffs ist der Totschlag eines Somaliers am Sonntag morgen auf dem Ebertplatz. Anwohner haben Blumen und Gestecke am Tatort abgelegt.

Erst Henriette Reker machte auf den zu Tode gekommenen Menschen aufmerksam und verwies auf das Wirken der Stadt durch die Sozialdienste und andere öffentliche Engagements.

Uwe Jacob wiederholte wie bereits mehrmals vorher öffentlich erwähnt, dass es nicht ausreichend Personal gebe, um den Ebertplatz zu überwachen. Das solle nun mit der Videoüberwachung geschehen.

Einwände von Anwohnern, dass die uniformierte Polizei eher durch Nichtpräsenz und Lustlosigkeit auffielen, setzte Jacobs entgegen, dass es auch eine Menge Zivilpolizisten gebe, die eben nicht auffielen und nun auch nachts eingesetzt werden sollen.

Konzeptlos und zugleich genervt gaben sich dagegen alle drei auf Nachfragen der Bürger und antworteten unisono, dass wenn man bessere Konzepte habe, diese doch bitte schön präsentieren solle.

Trotz der angespannten Nerven bei einigen Beteiligten und Besuchern blieb es bei einer weitestgehend ruhigen und sachlichen Diskussion, die ein weiteres Mal von der Pressesprecherin des Bürgervereins Ruth Wennemar souverän geführt wurde.

Die gute Diskussion und das große Interesse an der Veranstaltung zeigt, dass das Projekt Ebertplatz nicht gescheitert ist, weil es keiner aufgegeben hat. Es wird weiterhin nach Lösungen gesucht und diskutiert. Ein gutes Zeichen für ein grundsolides demokratisches Verständnis und die Identifizierung mit dem Veedel. Egal war gestern.