Auf dem Ebertplatz ist es noch um 18 Uhr recht sonnig. Als um etwa 19 Uhr die Düsseldorfer Band Kreidler die Bühne betritt, wird es richtig lässig. Auch live kann die Band das halten, was die Videos versprochen haben.


Allen Formatradios dieser Welt zum Trotz
Eingängige aber raffinierte Melodien, ein markanter Rhythmus und eine leicht hypnotische Tendenz durch aneinandergereihte variierende serielle Sequenzen umhüllen den Ebertplatz. Das wird gern Krautrock genannt, beschreibt es aber nur unzureichend, was die drei Musiker da auf der Kulturbühne des Ebertplatz spielen; immer im Flow, allen Formatradios dieser Welt zum Trotz. Denn keins der Stücke der Band ist nur annähernd drei Minuten lang. Nach zwei Minuten ist man erst einmal eingegroovt und dann nimmt das Ganze erst noch einmal richtig Fahrt auf, baut sich auf und groovt einfach wunderschön. So könnte es immer weiter gehen, wenn es nicht Donnerstag Abend und der nächste Tag ein Arbeitstag wäre. Mit dieser Band könnte man die ganze Nacht verbringen.
Ein hexagonistisch guter Abend
Kreidler spielt mit der Zeit, mit dem Groove mit den Zuhörern und nimmt sie mit in eine ganz eigene Kreidler-Welt. Dass die Kreidler-Musiker sich die Zeit genommen haben, um nach Köln auf den Ebertplatz zu kommen, feiert den Platz und die Musik. Denn beides passt perfekt zusammen. Und vielleicht hat die Band es ja auch genossen auf einem Platz zu spielen, der gut zu der Musik passt, die gespielt wurde, als die Hexagon-Architektur für den Ebertplatz in Planung war. Ein wirklich hexagonistisch guter Abend – gratis. Ein Geschenk für den Ebertplatz, ein Geschenk an Köln.