
Schon vor vier Jahren hatte die Bezirksvertretung beschlossen, dass der Parkraum am Eigelstein neu geordnet wird. Nun soll es Mitte März losgehen. Auf der Seite des Rewe zwischen Dagobertstraße und Unter Krahnenbäumen fallen die Parkplätze weg. Dafür entstehen dort Ladezonen, Fahradabstellanlagen und ein breiterer Fußweg. Sukzessive sollen danach die Parkplätze auf dieser Seite Richtung Hauptbahnhof nach diesem Modell neu gestaltet werden.
Eine Einkaufsstraße ohne Autos
Wer die Situation am Eigelstein beobachtet, weiß, dass dies lange überfällig ist. Die Läden und Geschäfte am Eigelstein werden nicht von Autofahrern besucht, sondern von den Anwohnern und den passierenden Radfahrern und Fußgängern, die zwischen den nördlichen Vierteln und Innenstadt pendeln. Und die haben im Gegensatz zu den Autos nicht genügend Platz.
Anwohner verzichten seit Jahren auf eigene Autos
Viele Anwohner verzichten ganz bewußt auf ein eigenes Auto. Einerseits ist die Anbindung des Eigelsteinviertels durch die Haltestellen Ebertplatz, Hansaring und Breslauer Platz sowie den Hauptbahnhof vorbildlich, andererseits sind Carsharing-Angebote ganz in der Nähe. Am Hauptbahnhof und am Hansaring betreibt allein Cambio Carsharing zwei Stationen. Flinkster am Hauptbahnhof ergänzt das Angebot. Ebenso sind gleich drei Stationen für Mietfahrräder vorhanden: Die 1. Ecke Weidengasse und Eigelstein, die 2. Ecke Thürmchenswall, Greesbergerstraße und die 3. Ebertplatz Ecke Riehler Straße.
Maximale Mobilität ist also jetzt schon gegeben. Was fehlt ist Raum für Fußgänger und Radfahrer. Bereits Weiberfastnacht, als der Eigelstein für den durchgehenden Autoverkehr gesperrt war, zeigte sich das Potential der Straße als Ausgehmeile. Es ist zu hoffen, dass die Weiterentwicklung des Eigelstein nicht stecken bleibt.
Fahrradstraße mit dem Charakter einer Fußgängerzone
Am besten wäre sogar den Eigelstein zur Fahrradstraße zu erklären und den Autoverkehr nur noch für Ausnahmen zuzulassen. Der nächste Schritt wäre die Weidengasse nach diesem Vorbild umzugestalten und so eine Fahrradstraße mit dem Charakter einer Fußgängerzone einzurichten.
Als Sofortmaßnahme sollte die Markierung von Radwegen auf dem Eigelstein durch aufgemalte Fahrradwege umgesetzt werden. Dadurch könnte auf ganz einfache Weise zur Verkehrsberuhigung und zur Sicherheit des Verkehrs beigetragen werden. Warum also in zwei Schritten zum Ziel kommen, wenn man es direkt in einem tun könnte? Mut ist hier nötig und würde Zeit und Geld sparen, aber auch den Nutzen erhöhen.
Amsterdam als Vorbild
Ladenbetreiber brauchen dagegen keine Furcht zu haben. Als die Stadt Amsterdam ihren Entwicklungsplan umsetzet, Autos aus der Stadt zu verbannen, klagten die Geschäftsleute darüber, dass sie Umsatzeinbussen in Kauf nehmen müssten. Doch genau das Gegenteil trat ein. Die Inennenstadt wurde viel attraktiver, die Käufer kamen in Scharen zu Fuß, per Rad oder per ÖPNV. Der Umsatz stieg. Also, nur Mut Köln!